Beschwerden und Diagnostik
Meist berichten Patienten "anamnestisch" über eine Schwellung oder Vorwölbung in der Leiste, die oft, jedoch nicht immer von einem Druckgefühl, Ziehen oder ausstrahlenden Schmerzen begleitet ist. Verstärkt werden die Beschwerden meist durch Husten, Niesen oder Pressen, beim Sitzen oder Stehen und beim Heben bzw. Sport.
Auch andere Erkrankungen führen zu den oben geschilderten Beschwerden.Die Untersuchung erfolgt im Stehen, wobei der erfahrene Untersucher mit dem Zeige- oder Kleinfinger (Palpation) beim Mann durch den Hodensack hindurch "transscrotal" , bei der Frau durch die Haut der Leiste, die Bruchpforten und der Leistenkanal ausgetastet. Durch Husten oder Pressen (Provokation) während der Untersuchung lassen sich auch nicht sichtbare Hernien finden. Findet sich ein weiter innerer Leistenring und eine schlaffe Hinterwand (Transversalisfaszie), liegt eine "weiche" Leiste vor.Schenkelhernien hingegen sind oft nicht tastbar oder werden, bei Einklemmungen von Bauchfellanteilen, vom Voruntersucher oder Patienten als vergrößerte Lymphknoten oder Fettknoten eingeordnet. Eine Ultraschalluntersuchung "Sonographie" mit einem 7,5 MHz-Linear-Schallkopf kann hier zur Diagnosefindung beitragen. Sie sichert auch die Diagnose bei übergewichtigen Patienten, objektiviert den präoperativen Befund und den postoperativen Verlauf (Hämatom, Serom, Abszess) und trägt maögeblich zur Abgrenzung und Ausschluss anderer Erkrankungen (Differentialdiagnose) bei.Sind weitere Informationen erforderlich, manchmal auch zusätzliche Untersuchungen (z. B. Labor, EKG, Lungenfunktionstest).